Sie sind in gewisser Weise eine "Supergroup" des deutschen Spacekrautrocks. Denn hier trifft man auf den Tastenzauberer von Electric Orange, Dirk Jan Müller, und auf Ex-Vibravoid-Bassist Paul Pott (die Beiden stellen übrigens auch das Ambient-Noise-Duo Hausfrauen of Death). Ebenfalls vertreten ist Schlagwerker Dennis Gockel vom "alivespa- cesoundsystem" Weltraum und als Gast dieses Live-Mitschnittes Müllers Electric Orange-Kollege Dirk Bittner, der die zweite Gitarre stellt und sich mit special guest Nik Turner brüderlich den Sprechgesang teilt. Nik Turners stets etwas eigenwilliges Saxofonspiel macht dem Albumtitel alle Ehre. Der Space Ritual-Bläser ist Gründungsmitglied von Hawkwind, und auch als Gastmusiker recht umtriebig.
Beim Psychedelic Network Festival 2013 im Cafe Cairo in Würzburg teilte Turner als "Special Festivalguest" auf Einladung des Veranstalters Horst Porkert mit quasi jeder anwesenden Band die Bühne. Heraus kamen einige ziemlich abgefahrene Sets - so auch die hier vorliegende "Sonic Noise Opera". Mit Titeln zwischen zweieinhalb Minuten Länge (das monoton dahin- rumpelnde Sprechlied "Space Invaders") und dem Fünfzehnminüter "Stardust Pt. 2" liefern die "Eindringlinge" ein unberechenbares Machwerk ab, das sich unbekümmert in der Unendlichkeit von Raum und Zeit austobt, und es sind nicht zuletzt auch gerade die Sound- und Tastenspielereien Dirk Jan Müllers und der Bassteppich von Paul Pott in beiden "Stardust"-Versionen, die Nik Turners Saxofon und Flötenspiel erst einlullen und dann mit den Gitarrenwänden von Dirk Bittner und Mike Häfliger weit in den Orbit katapultieren. "The Sonic Noise Opera" ist ein faszinierendes, gewaltiges, ausdrucksstarkes Opus - experimentell bis teilweise avantgardistisch, elektronisch durchgestylter Space- und Psychedelic Rock mit viel Raum für Improvisationen. Eigentlich schade, dieses Live-Erlebnis verpasst zu haben. Besagten Longtrack "Stardust, Part 2" gibt es übrigens nicht auf Vinyl, sondern nur auf der CD-Version.