Manchmal kann man es eben nicht besser sagen, als der Künstler selber bzw. sein Sprachrohr Label-Info: "Auf seiner aktuellen Veröffentlichung präsentiert der Filmmusik-erfahrene Apitius zumeist klavierdominierte Songs, die neben mancher Reminiszenz an die frühen 70er eine erstaunliche Bandbreite aufzeigen: Neben bowieeskem Glamrock ("Junkie Junkie") finden sich hier von Robert Fripp inspirierte Gitarrenklänge ("Move On") ebenso wie melodiöser Spät-Sixties-Pop ("Like You And Me"), dessen Harmoniegesang an die Beach Boys erinnert." Wohlig erinnert. Wohl gesprochen. Und Crimson-Königstreue dürfen sich schon mal ordentlich einsabbern, denn die zwei Gitarrensoli von "Move On" haben tatsächlich zumindest diese biestig-kalte Verzerrung und auch ein wenig die unbarmherzige Stringenz wie das Spiel des karmesinroten Meisters, was hier angenehm mit dem warmen Flügel- und Rhodes-Spiel sowie dem ausdrucksvollen, hier fast souligen Falsett-Gesang von Markus kontrastiert. Apropos Gesang - die Texte sind gut verständlich vorgetragene und treffsicher beobachtete Kurzgeschichten - wenn sie doch nur ein wenig größer im Booklet abgedruckt wären...
Vorher gab's noch den fast wie Brubecks "Take Five"-beschwingten Aufmacher "Too Much", später gibt's das oben schon erwähnte "Junkie Junkie", das tatsächlich nach einer frühen Kooperation Bowie, Ronson, Wakeman klingt - Chapeau! Der Satzgesang beim eingangs fröhlich kirchenorgelnden "Like You And Me" hat nicht nur was von den Strand-Beaus, sondern auch von den Fab Four und von der attraktiven Rauheit der Kinks. Und so weiter: angenehme Assoziationen gibt es hier trotz aller ohrenscheinlichen Originalität an jeder lustvoll besuchten Ecke: Sängerkrieg unter Mücken ("Men At Last"), DooWop ("Going Dark") oder gute alte Queen ("Tadpoles ").
Neben dem analogen, sehr nach Vintage klingenden Instrumentarium kommen übrigens auch iPad-Apps (Thumbjam, Animoog) zum Zuge. Den Flachrechner bedient Markus wie alle anderen Instrumente auch, bis auf Kontrabass, Viola (Christian Schaal; u.a. Radu Malfatti; besonders schön beim berückenden "Dinosaur Eyes") und Percussion und Cajon (Matthias Ebbinghaus; u.a. Ensemble Confettissimo).
PS: In dieser Besetzung kann man sich das auch live geben: Am 30.11.2014 bei "Lied United" (u.a. mit Carving Tales, johnhubertus und Casey Black) und als volles Konzert am 25.01.2015, beides jeweils im Kölner Blue Shell, vgl. letzte Surfempfehlung.