Norah Jones, Hope Sandoval, Rachel Goswell, Laetitia Sadier
Margo Price, Susanne Sundför, Phoebe Bridgers, Marissa Nadler, Beth Orton, Lucinda Williams sowie die Schauspielerin Carice van Houten und Hippie-Legende Vashti Bunyan haben Jonathan Donahue und Grasshopper in einem gewaltigen Fanprojekt versammelt, um mit einer liebevollen Re-Kreation von Bobbie Gentrys zweiter LP - "The Delta Sweete" - der legendären Südstaaten-Country-Queen ein musikalisches Denkmal zu setzen. Bobbie Gentry war im Alter von 23 Jahren 1967 im Zuge des Summer Of Love mit ihrem Hit "Ode To Billie Joe" von ihrer ersten LP zu Ruhm und Ehren gekommen. Eigentlich passte ihr psychedelischer, alternativer Country-Rock musikalisch recht gut in die damalige musikalische Gemengelage - war allerdings konzeptionell seiner Zeit so weit voraus, dass das kaum jemand erkannte und ihr zweites Album, die ambitionierte "Country Oper" namens "The Delta Sweete", mit der sie ihre Herkunft aus den Südstaaten thematisierte, weitestgehend unbeachtet blieb. Auf Mercury Rev übte diese Scheibe mit ihrem zeitlosen Charme und dem visionären Stilmix jedoch eine solche Faszination aus, dass man sich entschloss, das Werk - zusammen mit gleichgesinnten Vokalistinnen - neu zu interpretieren.
Mit der "Delta Sweete" leistete Bobbie Gentry musikalische Grundlagenforschung. Sie schrieb acht eigene Songs und wählte dazu drei Blues-Cover, die sie musikalisch bittersüß durch alle Facetten südstaaltlicher Stile wie Country, Soul, Cajun, Blues, R'n'B, Folk, Gospel und Torch-Song-Pop anreicherte - zudem versehen mit einem dezenten, psychedelischen Touch. All das bringen Mercury Rev hier in recht eigenständigen Versionen zur vollen Blüte - unter anderem, indem auf jegliche Rock-Elemente zugunsten einer vielschichtigen, orchestralen, aber transparenten Aufbereitung verzichtet wurde. Tatsächlich ist dieses Projekt weniger bombastisch ausgefallen, als so manche Mercury Rev-Produktion. Ganz klar wurde bei diesem Projekt das eigene Ego hintangestellt - selbstredend auch bei den Vokalistinnen, die den Stücken (ohne sich dabei selbst verleugnen zu müssen) die größtmögliche Werkstreue angedeihen lassen. Als besonderes Bonbon gibt es am Ende zusätzlich noch Lucinda Williams’ kraftvolle Version von "Ode To Billie Joe" - was eigentlich kein Bestandteil der "Delta Sweete" ist.