Er will Hitler umbringen. Und weil das nicht so einfach ist, schließlich hängt damit eine Zeitreise zusammen, ist eine Diskussion mit Gott fällig. Doch der sagt nein. Bern, so das Argument von oben, würde es eh vermasseln. Einmal im Berlin der Dreißiger angekommen, würde er sich in Diskussionen verstricken, schließlich Freunde gewinnen, sich verlieben und sein Ziel aus den Augen verlieren. "God Said No" heißt der Song, in dem hoch fliegende Träume gleich reihenweise wie Tontauben abgeschossen werden. Um ein kleines, schwaches Individuum und dessen Scheitern geht es immer wieder auf Dan Berns neuem Album, und um dessen Ideale, die so schlicht wie ambitioniert sind. Und die nicht aufgegeben werden, wie oft dessen Träger auch auf die Schnauze fallen mag.

So schlicht Berns Träume sind, so schlicht ist auch seine Musik. Songwriter-Rock mit einer schönen Dosis Country, melodieverliebt, harmonisch und bodenständig. Gleichzeitig filigran und inbrünstig. Der aufgedrehte Übermut eines Ryan Adams darf ebenso durchscheinen wie die verklärte Träumerei eines Neil Young und die Melancholie eines Pete Yorn. Das ist Musik, die schnurren und schreien darf, sich zärtlich anschmiegen und satt daherrumpeln. Und Songs, die gar nichts und doch alles wollen: "I have a dream of a new pop music that tells the truth with a good beat and some nice harmonies", singt Bern. So einfach ist das. Und so schön.