Neulich in Berlin. Die Smashing Pumpkins spielen ein wundervolles Konzert in der Wuhlheide. Ausverkauft, euphorisches Publikum, gut gelaunte Band und viele, viele, viele alte Kracher. Oldies, aber noch immer so fantastisch. Ein Abend voller Nostalgie also und genau das, was sich die meisten der Zuschauer gewünscht haben. Wie auch "Aghori Mhori Mei" ein Album ist, das sich viele der Pumpkinsianer gewünscht haben. Rock N Roll und so, typisch, ehrlich, aufregend.

Es wäre komplett übertrieben, diese überraschend releaste Platte in eine Reihe mit den Meisterwerken der 1990er Jahre zu stellen. Muss man nicht, soll man nicht, kann man nicht. Aber immer wieder muss man doch dann an früher denken. Weil die Pumpkins, gerade wieder bestehend aus Jimmy Chamberlin, James Iha und natürlich Billy Corgan, hier ganz oft fast schon klassisch zocken. Niemals simpel, aber auch nur in Ansätzen zu viel. Eher so auf ihren ganz eigenen Punkt. Manchmal kommen sie mit diesen herrlich beißenden Gitarren um die Ecke, an anderer Stelle klingen sie deutlich leiser oder mit dieser ganz eigenen Opulenz, aber ohne übertrieben kreative Experimente, ohne Versuche, sich neu zu erfinden. Singt das Billy gerade mit dem "Zero" auf dem schwarzen Longsleeve? Fakt: "Aghori Mhori Mei" ist meistens ein ganz normales und damit ein verdammt tolles Smashing Pumpkins-Album. Es ist ein Album, auf dem es wirklich wunderschöne Lieder zu entdecken gibt. Lieder, die man gerne mal live erleben möchte. Zwischen all den vielen, vielen, vielen Klassikern von früher.