Mit ihrem dritten Album haben es Amyl & The Sniffers endgültig geschafft, Glam-Rock, Punk, Schweinerock und Grunge in ihrer musikalischen Weltsicht zu verankern - ohne dabei das eine oder andere allzu sehr zum Mittelpunkt zu machen. Der Mittelpunkt, um den sich auch auf dieser Scheibe nämlich alles dreht, ist die Explosion als solche - und natürlich der agitative, keifende Sprechgesang der quirligen Amy Taylor. Obwohl das Ganze natürlich immer noch auf die immersive Qualität der Live-Shows der Australier ausgerichtet ist (die auf der anstehenden Tour aufgrund der großen Spielstätten tatsächlich in Gefahr ist) und das "schneller, härter, mehr" im allgemeinen das Ziel zu sein scheint, erlauben sich die Sniffers auch auf dieser Scheibe wieder den Luxus, gelegentlich dann doch ordentliche Songs um die endlosen Hooklines, Power-Chords und Riffs herum zu schreiben. Die Krönung sind dann Songs wie der Mid-Tempo-Track "Bailing On Me", der nicht nur einen memorablen Mitsing-Refrain enthält, sondern auf dem Amy tatsächlich sogar singt (und pfeift) und eben nicht bloß keift. Auch die Beinahe-Ballade "Big Dreams" fällt diesbezüglich ein wenig aus dem Rahmen. Ansonsten folgt dann ein Rausschmeißer-Hit auf den nächsten. Der Titel des Albums spielt dabei auf den Widerspruch zwischen der Lächerlichkeit des gegenwärtigen Daseins im Angesicht der düsteren Zukunft an - allzu viel Bedeutung sollte man dem aber nicht beimessen, denn - so sagt Amy: "Ich will Fantasie und Eskapismus, mich dem Hedonismus hingeben, mich lebendig fühlen, während sich Dystopie und Chaos um mich herum ausbreiten." Eingespielt wurde das neue Material übrigens im 606 Studio in L.A., wo auch schon Nirvanas "Nevermind" entstand - go figure!