Morph erinnern stark und (aber) schön an Blumfeld. Und zwar die frühen Blumfeld, so Anfang Hamburger Schule. Oder die neuen Blumfeld, wenn sie sich nicht der Diktatur der Angepassten unterwerfen wollen. "Quattro" besteht aus - nomen es omen - vier Stücken feinster Musik, mit viel Gitarre und Schlagzeug und Dynamik und meist leicht gedämpfter Stimme und deutschen Texten und Anklage und Traurigkeit und Aggressivität und diesem kleinen bisschen Punk und manchmal mehr Sprech als Gesang und und und.
"fremde tage nähern sich / man kann es fühlen / das angeschwemmte zeug vergiss / schlimme zeiten um im dreck zu wühlen" lautet zum Beispiel eine Strophe ("Strandgut"). "weit weg - wie lange noch, wozu / wohin - erspare dir den weg / heute ist der tag für dich" eine andere ("Neue Welt"). Verschlüsselung und kleine Rätsel, die anderswo mühsam und bemüht mysteriös sein mögen, scheinen hier ganz klar, selbst wenn (oder gerade weil?) man doch nie hundertprozentig genau wissen kann, was sie nun wirklich bedeuten. Melodie-technisch am besten gelungen ist übrigens Track #4 namens "Pilatus". Dazu gibt's aber kein Text-Zitat mehr. Lieber kaufen. Es zahlt sich aus. Ehrlich.