Hekate ist die griechische Totengöttin, bekannt und beliebt aus Funk, Fernsehen und aus Shakespeares 'Macbeth'. Hekate ist aber auch eine Neo-Folk-Formation aus dem Koblenzer Raum. Die Band selbst spricht zu uns: "Im Vordergrund der Musik steht die Verwendung von klassischem Schlagwerk wie Orchesterpauken, Basstrommeln, Snaretrommeln und chinesischen Gongs kombiniert mit Akustikgitarren und mittelalterlichen Instrumenten. Komplettiert wird der musikalische Hintergrund durch den Einsatz von modernen Synthesizern. Die Texte werden von abwechselnd männlichen und weiblichen Gesang in deutscher, englischer und französischer Sprache vorgetragen. [...] Wichtig ist uns die Live-Atmosphäre während eines Konzertes. Hier spielt die Bühnenausstattung eine große Rolle." Das leuchtet ein, das klingt gut. Und auch einige der Songs auf dieser Rückschau nach über zehn Jahren Bandbestehen gehen spontan ganz gut ein. Aber andere...
On the bright side: "Ten Years Of Endurance" ist als auffallend liebevoll gemachtes Digibook mit Einsteck-Booklet auf teilweise Transparentpapier gestaltet. Fotografie, Layout und Druck sind weit über dem Durchschnitt und müssen echt teuer gewesen sein. Not so bright: Nummern wie der Album-Opener "Burning Terror" oder "Ich hab die Nacht geträumet" erinnern zumindest den Endesunterzeichneten auf die denkbar unangenehmste Weise an singende Darmzotten wie Candice Night (Blackmore's Night) oder die schwächeren Momente der Sally Oldfield. Hekates Fassung von "Die Gedanken sind frei" dürfte selbst hartnäckige Anhänger deutschen Volksliedgutes vor eine gewisse Geduldsprobe stellen. Dann doch eher "Das Bürgerlied", eine hier Harfen-untermalte Konkurrenz zu den Fassungen beispielsweise von Hannes Wader und Zupfgeigenhansel. Undecided: Pathetisch-verhallte Rezitationen, Klaus Schulze-Keyboard-Gezirpe und Toninstallationen wie "Endless Life" beschwören eine Atmosphäre herauf, wie etwa im Tempel der Kaili im Beatles-Film "Help". Nicht wirklich ernst zu nehmen, aber gut gemacht. Glaubwürdige Quellen berichten weiter, die Band sei live eine Macht. Das geben wir mal so weiter und heben den Daumen in Mittelposition.