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Mary Timony - Ex Hex Lookout Records/Cargo
Format: CD
Mary Timony und Lookout Records? Auf den ersten Blick sind die frühere Helium-Sängerin, die sich solo bislang zwischen Prog und Pop bewegte, und das kalifornische Punklabel, das Green Day und The Donnas als Karrieresprungbrett diente, eine eher ungewöhnliche Paarung. Allerdings eine, die nach dem Hören von Marys drittem Alleingang durchaus Sinn macht. Hatte sie sich für das Vorgängerwerk "The Golden Dove" noch Mark Linkous von Sparklehorse als Kollaborator ins Boot geholt, saß dieses Mal Fugazi-Drummer Brendan Canty am Mischpult - und das hört man. Größtenteils auf die sparsame Instrumentierung von Gitarre und Schlagzeug beschränkt, die Mary bei ihren Liveauftritten seit Jahren favorisiert, könnte man sich bei vielen Songs - auf dem Waschzettel der Plattenfirma als "art-garage stompers" beschrieben - wirklich an die frühen Sonic Youth erinnert fühlen, wenn da nicht Marys Vorliebe für 60s Psychedelia und ihr Gespür für verquere Popmelodien des Öfteren durchscheinen würden - ganz zu schweigen von ihrer unverkennbaren Stimme und ihren bildhaften Texten. Dass Produzent Canty nicht selbst, sondern Devin Ocampo von The Medications an den Drums sitzt, ist der einzige Wermutstropfen, allerdings keiner, der der Freude über diese feine LP Abbruch tun würde.
-Carsten Wohlfeld-
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