Es war eigentlich ein gutes Zeichen, als die Meldung die Runde machte, dass Madonna auf ihrem neuen Album nicht mehr nur mit Mirwais zusammenarbeiten würde - schließlich hatte er die Gute auf den beiden Vorgänger-Alben schon so gut wie verschlissen, und noch M&M-Album wollte nun wirklich keiner mehr hören. Stuart Price ist diesmal der große Name (bekannt u.a. durch seine Arbeit mit Les Rythmes Digitales und Zoot Woman), dazu gesellen sich als Co-Schreiber Henrik Jonback, Bloodshy & Avant sowie Anders Bagge und Peer Astrom vom Murlyn Music Collective. Und natürlich auch Mirwais. Würde es also ein mal ein aufregendes neues Madonna-Album werden?!? Nicht wirklich - denn sie versucht hier mit aller Gewalt, nochmal so richtig auf dem Tanzflur abzugehen und hat ein Club-Album abgeliefert - eigentlich schon ein Widerspruch an sich, denn welches Album wird schon komplett im Club abgespielt. Und für den heimischen Gebrauch ist die Scheibe auch nicht unbedingt zu empfehlen - zu glatt und zu oberflächlich wirken die Songs (vielleicht gerade deswegen für den sonntäglichen Kaffeeklatsch prädestiniert?), wie im Club gibt es auch auf Konserve keine Pause zwischen den Tracks, alles geht ineinander über, so dass man teilweise etwas den Überblick verliert. Wachgerüttelt wird man nach fast der Hälfte der Spielzeit durch das lyrisch überaus platte "I Love New York". Und dann verliert man sich wieder in Beats, teilweise netten Melodien, hier und da funkelt doch noch etwas von der brillianten Madonna füherer Tage durch - apropos Vergangenheit: Eine wirkliche musikalische Innovation ist "Confessions On A Dance Floor" sicherlich nicht geworden, von sich selbst neu erfinden kann auch nicht die Rede sein. Aber darauf scheint es momentan in der Pop-Musik nicht mehr anzukommen - lieber das Altbewährte wieder entstauben und es als neu verkaufen. Und das sehr erfolgreich - in diesem Moment steht Madonna mit ihrem Album in 19 Ländern auf Platz 1.