Eine Band, die man nicht mehr weiter vorstellen muss: Zur Stadionrockband mit Millionverkäufen stiegen R.E.M. zwar erst in den 90er Jahre auf, den Grundstein für ihre erstaunliche Karriere legten die vier Herren aus Athens, Georgia, allerdings in ihrer Frühphase, als sie praktisch im Jahresrhythmus großartige Alben veröffentlichten, von denen heute nicht nur "Murmur" und "Document" regelmäßig zu den wichtigsten Platte der 80er gezählt werden. Compilations der frühen Jahre gab es schon mehrere, keine jedoch war so gut wie diese nun erschienene: Sie versammelt neben den offensichtlichen Hits - "So. Central Rain", "Fall On Me", "The One I Love", "It's The End Of The World As We Know It" und, und, und - genau die unbekannteren Glanzlichter der ersten fünf Alben, die die Band zuletzt auch wieder live spielte, wie "Begin The Begin", "7 Chinese Brothers" oder " I Believe". Noch schöner: Die limitierte Fassung als Doppel-CD enthält 21 echte Raritäten wie die Originalversionen der ersten Single "Radio Free Europe" / "Sitting Still", die Urfassung des 2003er Knallers "Bad Day", das tödliche langsame Demo von "Gardening At Night", großartige Livemitschnitte (alleine Michael Stipes Einleitung zu "Life And How To Life It" ist schon Gold wert) und nette Obskuritäten wie das "Superman"-Cover. Besser geht's kaum!
Es sei denn, man legt sich auch gleich noch die parallel veröffentlichte DVD "When The Light Is Mine" zu! Früher musste man tagelang am Videorecorder sitzen, um mit ein bisschen Glück beim "MTV R.E.M. Weekend" die großartigen Clips des US-Vierers mitschneiden zu können. Jetzt gibt's die Videos der Jahre 1983-87 endlich allesamt auf einer handlichen DVD. Doch nicht nur die teils amateurhaften, aber stets kunstvollen Clips, in denen die Band nicht ein einziges Mal dem Trend folgte, zu den eigenen Songs zu mimen, machen diese DVD so empfehlenswert. Mit der 20-minütigen Super-8-"Verfilmung" des "Reckoning"-Albums von 1984, bisweilen sensationellen Mitschnitten aus englischen TV-Shows ("Old Grey Whistle Test", "The Tube") und, versteckt ganz am Ende, einem ebenso witzigen wie informativen Interview mit Peter Buck und Mike Mills, gibt's auch jede Menge rares Material. Und der Rechtschreibfehler im von Michael Stipe selbst inszenierten Video zu "Fall On Me" ist auch nach 20 Jahren noch nicht verbessert...