Eine verhallte, aufreizende Gitarrenfigur zwischen U2 und den Chameleons, zornig-knurrend einfallender Bass, dann treibendes, aber nie übertreibendes Schlagwerk: Veagaz sind wieder da! "Black Poison" ist hier das erste verführerische Gift, das einen nicht mehr von der so eröffneten CD loskommen lässt.
"Deep In The Middle Of Nowhere" ist auf eine Art und Weise unheilvoll ruhig, wie es manche späten Pearl Jam-Großtaten sind. "Lord I Cannot Hear You Singing" erlebt ausgehend von einem manischen Gitarrenriff und dem wiegenden Bass eine unglaubliche Steigerung. Bei "Space Girl" verdienen die Lyrics mal wirklich den Namen - Lyrik. Das noisige "Funeral Sunrise" offeriert eine ausgebuffte Slidegitarre. "Eversince" has written Velvet Underground all over it. Steht ihm gut.
"Black Coffin" ist so etwas, was "Louise" auf dem gottvollen Vorgängeralbum "Gold" war: Ein stiller, eindringlicher, spontan unvergesslicher Hit. "My Crusade" fasziniert mit seinem indianisch anmutenden Thema. "Life Is A Just A Long Time To Get Weary" erinnert an Lloyd Coles "Rattlesnakes" in Ultra-Zeitlupe. Wie überhaupt das ganze Album verstreichende Zeit manchmal komplett vergessen und manchmal surreal fühlbar macht.
Schreiber dieses kannte zumindest fünf dieser Lieder bereits seit ziemlich genau zwölf Monaten und wertschätzt sie seither mehr als Porscheaktien. Und wagt daher auch zu behaupten, dass sie den "test of time" bestehen. Genau wie die Songs des schon schmerzlich guten Debütalbum dieses unbegreiflicherweise immer noch im Selbstverlag veröffentlichenden Trios...