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Frizz Feick - Woanders und hier Monopalast/Membran
Format: CD
Wer wissen möchte, wie sich Tom Liwa mit Jazzband und Orchester anhören könnte, der möge sich mit dem vierten Werk des "Berufsmelancholikers" Frizz Feick beschäftigen. Geradezu unheimlich ist die Art, in der Feick Timbre und Sprach-Ästhetik des Kollegen emuliert - wahrscheinlich unbewusst und überhaupt nicht absichtlich. Das macht freilich nix, weil Liwa ja keine schlechte Hausmarke ist - bzw. wäre. Und von Kopieren kann hier sowieso keine Rede sein, denn zu ungewöhnlich sind da z.B. die eleganten Arrangements mit durchaus interessanten Ideen, Gastbeiträgen von Joo Kraus und Torsten de Winkel, Gesang von Christina Lux und eine Prise uneigennütziger Blues, die Feick - Berufsmelancholiker, der er eben ist - geschickt in seinen Mix einfließen lässt. Vor allen Dingen sei aber noch der behutsame Umgang mit der Sprache erwähnt, die von Feick zwar lakonisch humorvoll, aber zum Glück überhaupt nicht spaßig oder witzig verwurstelt wird. Das ist nun zwar keine Scheibe, auf die der Songwriter-Freund zum Beispiel sein ganzes Leben vielleicht schon unbewusst gewartet haben mag, aber eine, die er sich dann doch ganz gerne gefallen lässt.
-Ullrich Maurer-
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