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Laura Rafetseder - Swimmers In The Arctic Sea Lindo/Broken Silence
Format: CD
Dass die Wienerin Laura Rafetseder auf ihrem zweiten Solo-Werk in der arktischen See schwimmen muss, liegt daran, dass dort, am Nordpolarkreis, eine Insel zu finden ist, die in der Übersetzung ihres russischen wie norwegischen Namens nach "Einsamkeit" heißt. Und um dieses Thema geht es im weitesten Sinne auf dem Album. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Lauras Musik auf diesem Album gegenüber dem Vorgängerwerk "The Minor Key Club" nochmals reduziert wurde. Mit Gesang, akustischer Gitarre und immer wieder einer atypisch gegen den Strich gebürsteten Folk-Fidel (und nur ganz wenigen sonstigen musikalischen Akzenten) breitet Laura ein recht glaubwürdiges Neo-Folk-Szenario (mit gelegentlichen Blues-Untertönen) vor dem Hörer aus, in dem die Geschichten um Entfremdung, Globalisierung, Unsicherheiten, Liebe und eben auch die Einsamkeit eingebettet sind. Ob die besungenen Schwimmer irgendwo ankommen oder der Insel der Einsamkeit entfliehen können, wird nicht berichtet. So düster - oder sagen wie mal lieber stoisch - dieses Album angelegt ist, ist das allerdings eher unwahrscheinlich. Laura Rafetseder ist keine Frau für Happy Endings.
-Ullrich Maurer-
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