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Tonträger-Review
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Turin Brakes - Wide-Eyed Nowhere Cooking Vinyl/Indigo
Format: LP
Sind wir doch mal ehrlich: Als sich Olly Knights und Gale Paridjanian Anfang des Milleniums zusammenfanden und schon anlässlich ihres Debüt-Albums "The Optimist" nicht so richtig erklären konnten, warum sie ihren leichtfüßigen Folkpop-Songs mit einer Referenz auf die italienische Autoindustrie unters Volk bringen wollten, roch die Sache doch schwer nach einem kurzweiligen und -lebigen Zeitvertreib. Acht Veröffentlichungen, eine Pandemie und einen Flirt mit der Mainstream Popularität später haben die längst gut situierten Familienväter mit ihrer Beständigkeit solcherlei Vermutungen Lügen gestraft und demonstrieren auch mit Album #9, dass es offensichtlich einen Bedarf für den britisch geprägten Westcoast-Pop der Jungs gibt.
Eines war allerdings noch nie das Ding der Turin Brakes: Das musikalische Experiment nämlich. Und auch wenn sich inzwischen der Tenor der Songs vom unbefangenen jugendlichen Leichtsinn zum altersweisen Tiefgang gewandelt hat: Tatsächlich wären einige der neuen Tracks schon auf dem Debüt vor 20 Jahren nicht fehl am Platz gewesen. Will meinen: Die inzwischen auch zu einer echten Band mutierten Turin Brakes wissen, was sie wollen und können - und genügen sich darin, ihre Songwriter-Kunst von Veröffentlichung zu Veröffentlichung weiter zu verfeinern und zu vertiefen. Zu Recht übrigens, denn außer des Umstandes, dass es im Westen nichts Neues gibt, ist "Wide-Eyed Nowhere" nicht wirklich zu kritisieren.
-Ullrich Maurer-
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