Lange haben sie sich Zeit gelassen. Doch die haben sie genutzt. Rancid haben mit "Let The Dominoes Fall" ein wunderbares und verdammt vielfältiges Punkrock-Album aufgenommen, das all das beinhaltet, was man von den Jungs mag und kennt. Denn tatsächlich spielen sie hier mal eben alles, was sie in ihrer Karriere bereits gemacht haben. Gebündelt auf einem Silberling. Hit-Platte!
Es gibt kritische Stimmen im Netz. Von gelangweilt und lustlos ist die Rede. Wir sagen: Quatsch! Auch ohne Fanbrille übrigens. Denn was die Herren Armstrong, Frederiksen, Freeman und Steineckert (genau, der von The Used) hier abliefern, ist größte Unterhaltung. Es ist Tanzmusik, es ist Punkrock, es ist so viel Spaß. Es ist begeisternd, unfassbar lässig und erschreckend abwechslungreich. Und eine Sammlung an Hits, mit der Rancid all ihren Nachahmern deutlich machen, wer hier der Chef ist.
Sechs Jahre nach "Indestructible" hauen sie uns nicht weniger als die volle Packung Punkrock vor den Latz. Da gibt es "klassische" Rancid-Kracher wie "Last One To Die" oder "This Place" genau wie Ska-Stücke ("Up To No Good"), entspannte Groover ("I Ain't Worried"), Dub-Stücke ("Liberty And Freedom") und Gute Laune-Garantierer wie den Titeltrack. Obendrauf experimentieren sie tatsächlich mit Psychobilly-ähnlichen Sounds ("L.A. River") und holen auch mal die Akustik-Klampfe raus ("The Highway"). Und das alles verknüpfen sie zu einer spannenden und ungemein runden Sache, die von vorne bis hinten einfach nur Spaß macht.