Angesichts des hier aufgefahrenen Produktionsniveaus ist es kaum mehr zu glauben, dass die kleine, zierliche Piano spielende Frau aus New York ein mal so angefangen hat, wie viele ihrer Kolleginnen auch: Mit vertrackten, schrulligen, humorvollen, kleinen Indie-Pop-Nummern, nämlich. Nun, im Prinzip macht sie dies heute immer noch - vertrackte, schrullige, humorvolle Pop-Nummern schreiben, nämlich - nur, dass diese nun nicht mehr "Indie" und nicht mehr "klein" sind. Denn aufgrund des allgemeinen Zuspruches ist Regina heutzutage mit den großen der Branche auf Tuchfühlung (Jeff Lynne, z.B.) - während ihre Kolleginnen (Rachael Sage fällt da zum Beispiel ein) immer noch in Plattenläden und Wohnzimmern auftreten.

Immerhin muss man ihr zu Gute halten, dass ihr das musikalisch durchaus zum Vorteil gereichte, denn die Songs klingen großartig und Regina präsentiert sie lebhaft, inspiriert und mit Herz. Dabei entdeckte sie dann auch eine Nische für sich selbst: Storytelling-Songwriting am Piano - links der Mitte, aber mit beiden Beinen fester auf dem Boden (und somit verständlicher) als die großen Kook-Queens des Genres (Tori Amos z. B.) Wenn man da nach vergleichbaren Acts sucht, wird man auch eher beim anderen Geschlecht fündig (bei Ben Folds etwa). Aber im Prinzip darf gesagt werden, dass sich Regina mit "Far" durchaus selbst freigeschwommen hat. Der Erfolg jedenfalls, darf ihr bestenfalls geneidet, nicht aber abgesprochen werden, denn das, was sie hier macht, hat Hand, Fuß und Herz.