Es kommt häufiger mal vor, dass ein Sänger einer Band ein Solo-Album veröffentlicht. Gerne auch mal der Gitarrist. Bassisten sind da ein eher seltener Fall. Nathen Maxwell ist so einer. Er bedient gewöhnlich die vier dicken Saiten bei Flogging Molly. Nun veröffentlicht er erstmals ein Album unter seinem Namen. Und klingt ganz anders als die Folkpunk-Superstars.
Natürlich haben seine Punkrock- und Folk-Wurzeln auch auf "White Rabbit" ihre Spuren hinterlassen. Deutlich dominanter aber kommt hier seine Reggae-, Dub-, Soul- und Rocksteady-Leidenschaft zum Vorschein. Lässig und relaxt spielt sich Maxwell - hier als Sänger, Gitarrist, Bassist und Melodica-Spieler aktiv - zusammen mit unter anderem seinem Produzenten Ted Hutt (Chuck Ragan, The Gaslight Anthem, Bouncing Souls) an der Gitarre und Flogging Molly-Kollege Matt Hensley am Akkordeon durch seine zehn meist tollen Tracks. Die versprühen häufig den Flair eines Bob Marleys, haben aber auch was von surfenden Singer / Songwritern und eben einen folkigen Part. Und sind damit für genau das prädestiniert, was es von Flogging Molly nicht mehr geben wird. Für kleine Shows in kleinen Clubs und Bars nämlich. Für gemütliche Abende mit einem tollen Sänger und Musiker, der zwar hauptberuflich in einer Band spielt, aber auch im Rampenlicht eine ausgezeichnete Figur macht.