Obwohl Richard Hawley sehr leise ist, ist er doch enorm laut! Wer seine Musik kennt, weiß, dass der aus Sheffield stammende Singer / Songwriter den melancholischen Klängen äußerst zugetan ist. Songs, zu den man schwelgen, nachdenken und auch sanft schunkeln kann. Sein bereits sechstes Studioalbum "Truelove's Gutter" spiegelt die Zerrissenheit des Sängers auf wundersame Weise wider, verarbeitet negative Erfahrungen und beschäftigt sich mit der Schattenseite des Lebens. Eine Frohnatur im saloppen Sinne ist Richard Hawley, der mal bei Pulp mitgespielt hat, nicht. Tiefgründig und ambitioniert scheinen die treffenderen Worte zu sein.
Die Reise beginnt mit dem morgenerwachenden "As The Dawn Breaks", das sich angenehm auf die Seele legt, ohne den schalen Geschmack von Kitsch zu haben. Auch "Remorse Code" ist solch ein eingängiges Kleinod, gute Gitarren, tiefe Stimme und die große Lust, einfach zuzuhören. Zu hören, was Richard Hawley bewegt und anspornt. Auch wenn es mal etwas gespenstisch wirkt, wie man es bei "Don't You Cry" hören kann. In seinen Texten verarbeitet der Engländer Dinge, die um ihn herum passieren, die er sonst auf andere Art und Weise hätte verarbeiten müssen. Oder auch nicht. Musik ist eben die beste Therapie. Und deshalb sollte das Album empfohlen sein. Als Kleinod der musikalischen Tiefgründigkeit und der tiefen Stimme.