Man kann sagen, was man will: New Model Army ist totaler Kult. Wen hat die Band nicht durch seine Jugend getragen, welche Party wurde nicht erst durch "51st State" oder "Stupid Questions" zum kleinen, aber feinen Befreiungsschlag? Der Charme, den diese Band ausgemacht hat und heute noch ausmacht, ist, dass NMA immer in Auflehnungshaltung waren und auf sanfte Art und Weise noch heute die Faust erhebt.
Nach einer mittlerweile 30-jährigen Bandgeschichte bringt die britische Band nun ihr 11. Studioalbum mit dem Namen "Today Is A Good Day" raus. Traditioneller Old School-Indierock gepaart mit elementaren Punkrock-Elementen machen die musikalische Scheibe rund und wirbeln die gute, alte New Model Army-Stimmung auf. Natürlich liefert die markante Stimme von Sänger Justin Sullivan den unverkennlichen Erkennungswert, aber auch das obligatorische Drum-Intro, das man auch von älteren Platten kennt, ist hier wieder am Start ("Peace is Only").
Und auch hier wird die politische Fahne wieder hoch gehoben, beginnt der erste Track, der zugleich Titeltrack ist, mit Meldungen der Finanzkrise. Der Ring ist eröffnet und großes Kino wird vom Stapel gelassen. "Mambo Queen Of The Stone City" oder "Bad Harvest" rocken dabei gut durch und stehen den alten Gassenhauern in nichts nach. Ruhiger geht es dann bei "God Save Me" zu, das in alter Manier zum Nachdenken anregt.
Was man New Model Army hoch anrechnen muss, ist, dass sie sich nie verkauft haben und sich und ihrer Musik immer treu gebleiben sind. Das freut uns und macht "Today Is A Good Day" zu einer Zeitreise ins Heute.