Der Anfang dieser Platte ist fantastisch. Zwei tolle, zwei wunderbare, zwei richtig starke Lieder eröffnen das neue Album von Virginia Jetzt! - ehe eine Menge Kitsch den guten ersten Eindruck ein wenig (zu viel) zerstört.
Der Opener "So schlägt mein Herz" ist so schöner Indiepop, wie man ihn von den Berlinern kennt. Verträumt, verspielt, ungemein entspannt und mit einfach guten Melodien ausgestattet. Ein Sommersong, der Lust auf Liebe macht. Dann kommt die erste Single "Dieses Ende wird ein Anfang sein". Und was soll man sagen? Ideale Wahl für eine Auskopplung, der nächste Sommersong. Flott geht der nach vorne, schnell macht er glücklich. Denn klar erinnert er stark an die Sportis - aber na und? Schlimmer ist dann der große Teil des großen Rests. "Hollywood" ist noch richtig witzig, richtig stark und ein kleiner Ohrwurm und auch "Leisegehen" mit Suzie Kerstgens von Klee ist eine Ballade, die ihre Reize hat. Doch dazwischen? Regiert der Kitsch und die Belanglosigkeit. Nummern wie "Du bist alles", das üble "Wo bist du jetzt" oder ganz besonders "Lied für dich" sind viel zu weichgespült und kraftlos. Der Sound will einfach nicht kicken und weil auch noch die Texte zu zahm ausgefallen sind und das Thema Liebe tatsächlich jede Note beherrscht, hat das Ganze hier tatsächlich was von - nein, das Wort mit dem Schl am Anfang sagen wir jetzt trotz der Mitarbeit von Stefan Zauner von der - bitte festhalten! - Münchner Freiheit lieber nicht...