Vielleicht ist nun endlich die Zeit gekommen, in der The Radio Dept. von dem kleinen in den großen Kosmos befördert werden. Grund dazu hätten sie mit ihrem neuen Album "Clinging To A Scheme" allemal. Begeisterten sie bereits Sofia Coppola für sich und durften Songs zu "Maria Antoinette" beisteuern, könnten sie nun nach Jahren mit unbeständigen Line Up-Wechseln einen Neustart hinlegen und die ihnen wohlgesonnene Aufmerksamkeit für sich nutzen. Auch wenn ihre Musik nicht danach schreit, sich in den Vordergrund zu drängen, so tut es die Qualität ihrer Songs sehr wohl und fällt ins Auge. Die schleierhafte, verträumte Gestalt der Lieder, die die Schweden auf ihrer dritten Platte zum Kernstück erheben, erstreckt sich nebulös und mit sphärischer Sanftheit über das gesamte Album. Bedienen sich The Radio Dept. anfangs fast durchgängig einer unaufdringlichen, wohltönenden Elektronik, fassen sie im fortschreitenden Verlauf des Albums immer mehr Mut komplexen, lauten und versponnenen Strukturen einen größeren Raum zur Entfaltung zuzugestehen. Schimmern gerade zu Beginn die Songs noch verschlafen und betören mit ihrem melancholischen Charakter, wandelt sich dieses Bild gegen Ende des Longplayers und The Radio Dept. öffnen die Tür für farbenfrohere Beats und aufgeschlossenere Rhythmen, die dem Ganzen eine leichtere Note verleihen.