Während Low dieses Jahr in die Vergangenheit reisen - beim spanischen Primavera-Festival werden sie ihr 2004er-Album "The Great Destroyer" von A bis Z aufführen -, blickt Alan Sparhawk mit seiner anderen Band in die Zukunft. Hörte sich manches auf dem feinen Erstling des Retribution Gospel Choir noch nach einem reinen Spaßprojekt an, mit dem Sparhawk und sein ursprünglicher RGC-Sidekick Mark Kozelek ihr Image als stets etwas griesgrämige Leisetreter mit Füßen treten wollten, ist der nun erscheinende Nachfolger nicht nur ob des Wechsels zum renommierten Label Sub Pop hörbar ambitionierter. Ohne Kozelek, der das Debüt noch co-produzierte, verlegen sich die Amerikaner nicht mehr nur darauf, wie Low in laut und brachial zu klingen, sondern schweifen bisweilen song- und soundtechnisch ab zu Prog und Classic Rock. Doch trotz eines unverkennbaren Hangs zu großen Gesten stehen doch stets eingängige, ungemein präzise Popmelodien im Mittelpunkt, die "2" zu einer wirklich mitreißenden Platte machen! Respekt!