Gute Rockbands, die hart spielen, aber keine Metal-Dröhnung bieten, gibt es sooo viele eigentlich nicht. Schon gar nicht welche, die sich eine Frontfrau leisten. Da muss man schon bis zu Melissa auf der Maur schauen, um Vergleichbares zu dem hier vorliegenden Debüt von Sweethead finden zu können. Und das ist gar nicht mal so weit hergeholt, denn wie Melissas Musik klingt auch das hier fast gewalttätig mit poppiger Note und auch die Queens Of The Stone Age sind wieder irgendwie dabei. Bei Melissa waren es Josh Homme und Nick Oliveri, hier ist es Troy Van Leeuwen, der musikalisch lenkt. Es ist aber natürlich Frontfrau Serrina Sims, die dem Projekt mit ihren erstaunlich voluminösen Frontline-Vocals mit Blues-Timbre den Stempel aufdrückt. Im Prinzip machen Sweethead auch alles richtig: So vermeiden die Musikanten Klischees und Frickeleien, wollen nicht hip sein, klingen aber absolut zeitgemäß und überzeugen mit abwechslungsreichen, clever konstruierten Songs, die ordentlich - aber kontrolliert - Druck machen. Das heißt im Umkehrschluss natürlich, dass man auch als Käufer nicht mehr viel falsch machen kann. Vorausgesetzt, man kann mit Rock etwas anfangen...