Beach House aus Baltimore erinnern uns wieder einmal einfühlsam daran, warum man sie mit der Bezeichung "Dream Pop" in Verbindung bringt. Ihr neues Album "Teen Dream" weckt einen nicht nur behutsam aus dem Schlummerzustand, sondern malt zugleich musikalische Traumlandschaften. Es weckt vor allem die Lust und lädt ein, auf der Reise durch die zehn Songs das Schweben auszuprobieren. Während man so des Öfteren von so manchen Melodien unfreiwillig eingelullt wird, gibt man sich bei Beach House genau diesem Effekt freiwillig hin und folgt den Harmonien im gemäßigten Tempo mit Freude. Dabei legt sich die Musik wie eine Art Schleier ums Ohr und weht spielerisch mal mehr, mal weniger umher, jedoch stets so verlockend, dass man die flüchtigen Momente am liebsten festhalten würde.

Eine völlige Neuerfindung stellt "Teen Dream" nicht dar. Das wäre angesichts der schon bestehenden Eigenheit der Musik auch nicht nötig gewesen. Dennoch haben Alex Scally und Victoria Legrand es sich nicht nehmen lassen, auf ihrem nunmehr dritten Album kleine Ausflüge auf neue Pfade zu unternehmen. So experimentieren sie auf "Norway" bewusst mit ungleichmäßig laufenden Tonbändern oder setzen in "Lover Of Mine" auf prägnante Orgelklänge, die sich durch den gesamten Song ziehen. Es scheint fast so, als ob Beach House im Verlauf des Albums selbst Stück für Stück aus ihrem gebastelten Traum erwachen würden. Während zu Beginn sanfte Stimmführungen und zurückhaltende Gitarren dominieren ("Zebra") und sehnsüchtige Orgeln das Klangbild anführen ("Silver Soul"), räumen sie bei "10 Mile Stereo" den Drums einen wohlverdienten Platz ein. Das abschließende "Take Care" erinnert an einen liebevollen Abschiedsgruß und bildet ein würdiges Ende. Gerne erinnern wir uns hinterher an schöne Träume, mit "Teen Dream" gibt es eine Garantie, sie sogar zu wiederholen.