Richtig konsequent gehen Snow Patrol auf ihrem ersten Best-of-Album nicht zu Werke, wenn es darum geht, den Titel "Up To Now" mit Inhalt zu füllen. Zwar finden sich ein paar Rückgriffe auf die Zeit, bevor Gary Lightbody und die Seinen vor sechs Jahren mit "Final Straw" zum Aufstieg in die Superstar-Liga ansetzten, doch die bleiben ebenso die Ausnahme wie die Abstecher auf das exzellente Material des All-Star-Sideprojects The Reindeer Section. So ist das Album dann auch keine Best-of-Zusammenstellung im eigentlichen Sinne, sondern eine lose erweitere "Greatest Hits"-Sammlung. Bester Beweis: Obwohl genug andere Stücke zur Auswahl gestanden hätten, gibt's die größten Hits der Iren - "Run" und "Chasing Cars" - gleich zweimal zu hören: In den bekannten Singlefassungen ebenso wie in - immerhin sehr schönen - Unplugged-Versionen mit Streichern.
Dazu gesellen sich bisher unveröffentlichte Stücke, die sich unweigerlich mit auf den doppelten Silberling geschlichen haben: Die Coverversion von Beyoncés "Crazy In Love" kann sich beim Spagat zwischen Rock und R&B nicht recht entscheiden und kommt deshalb nicht an die tolle Version von The Magic Numbers heran, "Dark Roman Wine" (Lightbody solo am Harmonium mit sanftem Bläser-Teppich!) ist eine nette Obskurität, und "Just Say Yes" legt nahe, dass sich Snow Patrol in Zukunft weiter in Richtung moderner elektronischer Popmusik bewegen werden, sprich: Weiter an der eigenen Austauschbarkeit werkeln werden. So richtig glücklich machen wird diese Veröffentlichung deshalb nur Gelegenheitshörer, die die Hits der "Simple Minds des neuen Jahrtausends" aus dem Formatradio kennen und sich nun den Kauf der regulären Alben sparen können. Da alle anderen vermutlich aber eh spätestens nach dem "Hands Open"-Album abgeschaltet haben, geht das vermutlich auch in Ordnung.