Das musikalische Vermächtnis des Elliott Smith wurde seit seinem Tod vielfach gewürdigt und erfährt bis zum heutigen Tag eine wohlverdiente Anerkennung. Der bittere Charme und geplagte Gemütszustand seines 1994er Albums "Roman Candle" erfährt nun ganze sechzehn Jahre nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung eine kleine Generalüberholung und erscheint als re-masterte Version. Die Songs, die einst mit Lo-Fi Charakter im Keller von Elliott Smith aufgenommen wurden, sollen dadurch im neuen Glanz erstrahlen. Doch braucht so ein intimes und in Eigenregie entstandenes Kunstwerk überhaupt ein aufpoliertes Erscheinungsbild? Darüber lässt sich streiten, doch angesichts der vorgenommenen klanglichen Ausbesserungen, die in diesem Fall getroffen wurden, darf sich der Hörer wohlgestimmt zurücklehnen.
Die grundlegenden, ästhetischen Muster sind nur minimal bearbeitet worden, ohne dass die Platte irgendetwas ihres Charmes eingebüßt hätte. So sind die sympathisch quietschenden Akkordwechsel zwar etwas reduziert worden, aber sie sind immer noch präsent und die Songs wurden recht subtil aufgearbeitet. Durch die im Vergleich zum Original etwas angehobene Lautstärke wird den Liedern außerdem eine klarere Linie verliehen. Insgesamt gesehen, hat sich nicht übermäßig viel bei der Neuauflage getan, jedoch stehen die kleinen Veränderungen dem Klangerlebnis recht gut und verdecken nicht die feinen Besonderheiten der ursprünglichen Songs.