Eines der Probleme, das man mit der Americana-Musik haben kann, ist, dass thematisch und inhaltlich hier sehr schnell die Grenzen erreicht werden - zumindest dann, wenn man auch mal was anderes hören möchte, als bodenständige Trinklieder auf der einen Seite oder den vertonten Seelenschmerz mittelalter Herren auf der anderen. Hier schlägt die Stunde der Sons Of Bill (die Wilson-Brüder sind tatsächlich die Söhne von Vater Bill). Denn das, was diese Scheibe aus dem Meer von Gleichartigem herausragen lässt, sind nicht die perfekt zusammengeschusterten Rock-Riffs und Country-Balladen - die man so oder ähnlich immer wieder aus dieser Ecke hört - sondern die mit Inbrunst vorgetragenen Geschichten um Außenseiter aller Art (und - was wichtiger ist - aller Altersgruppen und vor allen Dingen Dritter), die sie als Storytelling-Songwriter auf eine Stufe mit den großen des Genres stellen. Und das, ohne die Roots-Rock-Freunde zu verprellen. Insgesamt ist das alles sehr gut und überzeugend gelöst.