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Massive Attack - Heligoland

Platte der Woche

KW 05/2010


Massive Attack - Heligoland
Virgin/EMI
Format: CD

Wie erschafft man ein Meisterwerk? Vermutlich hätten auch Robert Del Naja und Grant Marshall alias Massive Attack darauf keine wirklich überzeugende Antwort - aber sie haben es mit dem neuen Werk (wieder mal) geschafft. Zerpflückt man das Album in seine einzelnen Bestandteile - Drums, Bass, sparsame Elektronik, Gesang und Effekte -, so bleibt man angesichts der eingangs gestellten Frage eher ratlos. Da ist nichts, was es nicht schon mal gegeben hätte und nicht mal besonders viel davon. Was den faszinierenden Reiz der neuen Songs ausmacht, ist die Art, wie die o.a. Elemente mit dem geringstmöglichen Aufwand miteinander kombiniert werden. Da ist jeder Ton zwingend notwendig - und absolut keiner überflüssig. Dermaßen meisterhaft reduziertes Material, das aber trotzdem sowohl als Pop-Scheibe wie auch intelligente Fingerübung in Sachen experimenteller Klangkunst funktioniert, hat es lange schon nicht mehr gegeben.

Ein Grund, warum sich unterschiedlichste Zielgruppen lange mit diesem Album beschäftigen können ist der, dass alles ein wenig geheimnisvoll ist. Denn ohne Erklärung wird weder deutlich, welche der zahlreichen Gäste (Damon Albarn, Martina Topley-Bird, oder Hope Sandoval (um nur einige zu nennen)) was machen, noch, warum das Album nach der Nordseeinsel benannt wurde, noch worüber die Protagonisten singen, noch warum dieses und jenes so und so gemacht wurde und klingt. Das ist wahre Kunst! Und: Massive Attack lassen das hier Gebotene dermaßen selbstverständlich, einleuchtend und simpel klingen, dass man sich unwillkürlich fragt, warum sie nicht schon früher darauf gekommen sind und warum dieses Album dermaßen lange auf sich warten ließ. Nun - vermutlich weil es eben nicht selbstverständlich, einleuchtend und simpel ist. Picasso hat für seine Friedenstaube schließlich auch hunderte von Skizzen gemacht und Kate Bush hat für "Aerial" auch zehn Jahre gebraucht. Und in dieser Richtung sollte man "Heligoland" auch betrachten.



-Ullrich Maurer-


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