Auf ihrem zweiten Album "My Best Friend Is You" überzeugt Kate Nash ein weiteres Mal durch ihre Qualitäten: Ihre bezaubernde Stimme, ihren sympathischen Dialekt und ihr vielseitiges Songwriting, das sich wieder aller möglichen Stile bedient. Gerade letzteres, welches auf dem Vorgänger "Made Of Bricks" teilweise noch etwas ziellos vor sich hin plätscherte, ist deutlich gereift: Nash gelingen hier durchgängig große Melodien, die nicht zuletzt von der Zusammenarbeit mit Produzent Bernard Butler (Fame of Suede) profitieren.
"My Best Friend Is You" ist somit viel mehr aus einem Guss, als noch das Debüt es war, dessen Geschlossenheit als Album durch mehr oder wenige nervtötende Spielereien wie "Play" gestört wurde. Trotzdem gibt es auf dem Zweitwerk (verhältnismäßig) noisige Stücke wie z. B. "I Just Love You More", die den Fluss des Albums jedoch keinesfalls stören, sondern sich sehr gut in das Gesamtbild einfügen und eine neue Seite an Nashs Musik zeigen (die sie u.a. derzeit auch im Nebenprojekt namens The Receeders auslebt).
Ansonsten liefert Nash auf ihrem Alben wieder eine quirlige Mischung aus beswingtem Singalong-Pop ("Kiss That Grrrl"), Indierock ("Take Me To A Higher Plane"), Riot Grrrl ("Mansion Song") und Folk ("I Hate Seagulls"). So übertrifft sie mit dem schwierigen zweiten Wurf nicht nur ihr 2007er Erfolgsalbum, sondern hat auch wieder einige echte Ohrwürmer und veritable Hits im Puffärmel: "Paris", "Do-Wah-Doo" und "Early Christmas Present" sind nur einige davon.