Man kann es ja fast schon als obszön bezeichnen, wenn man als ernsthafter Rock-Fan kein Album von Rage Against The Machine im Schrank stehen hat. Dazu ist die Band um Sänger Zac de la Rocha einfach zu wichtig. Auch wenn es schon etwas seltsam anmutet, "Killing In The Name" als Weihnachts-Nummer-Eins in den englischen Charts 2009 wiederzufinden. Aber auch das beweist mal wieder, was für einen bleibenden Eindruck die Herren hinterlassen haben, und wer weiß, vielleicht können sie ja nach der 2007 stattgefundenen Re-Union nochmal für Furore sorgen.
Bis neues Material erscheint, kann man sich ja nochmal das bisherige Werk der Band zu Gemüte führen. Praktischerweise erscheint nun "The Collection" - ein fünf CDs umfassendes Boxset. Der Kenner ahnt es bereits - dies sind natürlich alle vier Studio-Alben ("Rage Against The Machine" (1992), "Evil Empire" (1996), "The Battle Of Los Angeles" (1999), "Renegades" (2000)) und das offizielle Live-Album "Live at the Grand Olympic Auditorium" aus dem Jahre 2003. Braucht man das? Ja, wenn man nicht schon alle Platten besitzt, denn zusätzliche Songs oder Videos sind nicht enthalten - "nur" die Original-Platten. Was aber auch wiederum in Ordnung geht, denn so bekommt man zum günstigen Preis den kompletten Satz und kann sich wieder daran erinnern, was Rage Against The Machine eigentlich ausmacht: Das unglaubliche Gitarren-Spiel von Tom Morello (das er auch live faszinierenderweise ebenso wie auf Platte umsetzen kann), das Groove-Monster in Form von Tim Commerford (Bass) und Brad Wilk (Drums), natürlich die Texte und das Organ von Zack de la Rocha und einfach alles zusammen eine unglaubliche Mischung Rock, Punk, Funk, HipHop, Soul. Auch wenn das Debüt-Album von 1992 wohl für viele immer noch das Highlight sein wird, auf den anderen Platten gibt es auch einiges zu entdecken, das schlicht umwerfend ist.