Das Internet ist und bleibt eine der wohl zukunftsweisendsten Plattformen, die immer wieder Erfolgsgeschichten, wie die von Mike Hadreas alias Perfume Genius, schreiben. Seine dort veröffentlichten Songs erregten schnell das nötige Aufsehen und ermöglichten ihm, nun sein Debütalbum "Learning" aufzunehmen. Dieses besticht in aller erster Linie durch seine bewusst simpel gehaltenden Strukturen, die allein durch den auf die Piano-Melodien und die fragil anmutenden Vocals gelegten Fokus ihren einnehmenden und äußerst intimen Charakter entfalten. Die insgesamt zehn Songs kommen auf angenehme Weise über weite Strecken ohne den Einsatz von weiteren Instrumenten aus, was ihrem Ausdruck nicht schadet, sondern dem für diese Art des Singer / Songriter-Daseins nötigen Feinschliff und die positiv beengenden Rahmenbedingungen liefern.

In genau diesen abgesteckten, für normale Verhältnisse, spartanischen Zuständen bewegen sich die Songs und schaffen es dabei trotzdem nicht an ihrer minimalistischen Natur zugrunde zu gehen. Im Gegenteil, denn obwohl das Album mit nicht einmal einer halben Stunde recht kurz daher kommt, sprechen die vielen, in sich geschlossenen Stücke im narrativen Stil deutlich für sich. Man muss sich jedoch schon ganz der Musik hingeben und sich dieser vollkommen öffnen, um ihrem Kern die nötige Anerkennung zu zollen und die mitunter aufkommende, sich wiederholende Spielart nicht als negativ zu bewerten.