Wer unter Adrenalinmangel leidet, sollte schnellstens diese Platte ins CD-Fach schieben! Schon einmal diese Sache hat das vierte Werk der Futureheads mit seinen Vorgängern gemeinsam: Ruhig sitzen ist nicht! Man bleibt konsequent beim flott-hibbeligen Post-Punk und hat Mühe, vor lauter Dynamik nicht den Rahmen zu sprengen. "The Chaos" bietet keinen einzigen Track, der nicht ekstatisch durch die Gegend rennen und mit Gruß an die Nachbarn ein paar Stühle zum Fenster rausschicken lassen möchte.

Schon die Singleauskopplung "Heartbeat Song" erinnert im Vers einfach unglaublich an die Ramones, und mit Anlehnung an die Punk-Götter überhaupt kann ja auch gar nicht mehr viel schiefgehen. Der Beat rollt unaufhaltsam vorwärts, unterstützt vom druckvollen Geschmetter der vier Sänger. Egal ob Kanon, Chor oder Sologeträller, beim Gesang zählt hier nicht nur Quanti-, sondern auch Qualität. "The Connector" macht mit perfekter Maloche am Schlagwerk, überzogen breitem Akzent und überdrehten Chören einfach nur Spaß, Queen lässt grüßen! Bei "Sun Goes Down" schauen auch kurz mal The Cure vorbei, vor dreisten Anleihen zu scheuen kann man den fünf Engländern wahrlich nicht vorwerfen. "This Is The Life" ist dann keine Fusion mit Amy MacDonald, sondern dümpelt ausnahmsweise einfach ein bisschen vor sich hin, der zündende Funke ist hier irgendwo zwischen rollender Snare und poppigen Riffs verloren gegangen. Mit "Jupiter" wird abschließend aber alles wieder wettgemacht, das einleitende sakrale Chorgesumme ist einfach herrlich ironisch und schon für diese Lyrics hat sich das ganze Album gelohnt!

Einziger Makel des Quintetts ist vielleicht die immer poppigere Seite. Wer ihnen also zum Vorwurf machen möchte, zum Mainstream abzurutschen, okay, aber die Futureheads sind immer noch mehr Punk als Green Day.