Nach einer Babypause (die sich übrigens auch textlich niederschlägt) präsentiert Gudrun Mittermeier alias Somersault ihr drittes Album. Im Prinzip schließt dieses dort an, wo das letzte, "Paper Walls", aufhörte - bei melancholischem Folkpop nämlich - aber mit größerer Ruhe, Übersicht und Gelassenheit. Zunächst ein Mal täuscht Gudrun mit zwei akustischen Folksongs an, bevor dann ihr Markenzeichen - der melodisch / organische Folkpop - zum Tragen kommt. Im Zentrum steht dabei stets Gudruns butterweiche Gesangsstimme ohne die das Ganze auch freilich weiter nichts wert wäre. Denn so nett und anschmiegsam die gefälligen Songs, die Gudrun zusammen mit Jacob Brass schrieb, auch sein mögen: Ohne den emotional verankerten, vollkommen aggressionsfreien und beinahe intimen Gesang Gudruns wäre das Ganze nicht mehr als musikalische Zuckerwatte. Es sollte dann noch erwähnt werden, dass das Projekt genau die richtige Balance zwischen poppig orchestrierten Pop-Songs und eher nachdenklichen, zurückhaltend inszenierten Akustik-Songs findet. Insgesamt ist dies eine angenehm selbstsichere Affäre geworden, mittels derer Gudrun Mittermaier "bei sich selbst angekommen" ist, wie sie sagt - was man dem Werk auch anhört.