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Tonträger-Review
 
Antitainment - Ich kannte die, da waren die noch real!

Antitainment - Ich kannte die, da waren die noch real!
Zeitstrafe/Cargo
Format: CD

Auf ihrem dritten Album "Ich kannte die, da waren die noch real!" hauen Antitainment alles durch. Das muss auch so sein. Eine Kunst, die außer Antitainment sonst nur wenige deutsche Bands beherrschen: "Ich kannte die..." dauert gerade mal 23 einhalb Minuten, trotzdem ist alles gesagt.

Soundmäßig fällt der wilde Ritt wie immer latent ausgeflippt aus. Man bewegt sich weiterhin im groben Rahmen von (Post-)Hardcore, jedoch angereichtert und durchbrochen mit etwas Polka, verrückten Chören, Synthesizer-Gefiepe, Metal-Breaks, Sprechgesang und mehr. Doch hinter dem ganzen Wahnsinn steckt Methode.

Antitainment rechnen ab mit künstlichem DIY-Wahn ("Neulich im Seminar für Existenzgründung"), "Sellout!"-Schreiern ("Eigentlich wollte ich nicht mehr über Musik reden sondern verkaufen"), dem etwas unterreflektierten Hype um Bands wie Frittenbude ("Eigentlich wollte ich nicht mehr über Musik reden sondern raven") und Authenzitäts- und Credibility-Debatten: Man beachte nur einmal den Albumtitel.

Damit schaffen Antitainment es erneut, ein äußerst kluges, die (deutsche) Musikszene demaskierendes Album zu veröffentlichen. Dabei verlieren sie aber nie den Humor - die Texte auf "Ich kannte die..." sind nach wie vor zum Kringeln, z.B.: "Ich bastele weiter an meinem Loser-Image. Da habe ich's nicht so weit, um es zu was zu bringen." Die Lyrics sind dermaßen entwaffnend und wahr, dass man Ende der Platte nicht mehr weiß, wen man heutzutage eigentlich noch ernst nehmen soll. That's Antitainment.



-Felix Maliers-



 
 
 

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