Nun gut: North Carolina, die Basis dieses Quintetts, ist so weit nicht von Kanada entfernt. Vielleicht ähnelt deswegen das, was die Band hier auf dieser Kompilation von außerhalb der USA ansonsten nicht zu bekommendem Material (quasi als Überbrückung der Wartezeit auf das zweite "richtige" Album) bietet auch eher dem, was die kommunenhaft organisierten Combos des nördlichen Nachbarn liefern als dem, was ihre US-College-Kollegen normalerweise so produzieren. Denn Annuals agieren nämlich nicht linear, um einem bestimmten Image zu entsprechen - wie eben die Konkurrenz - sondern multilateral, also auf vielen Ebenen gleichzeitig. So sind auch die verschachtelten, komplex arrangierten und eben vielschichtigen Songs von Frontmann Adam Baker angelegt. Man weiß als Zuhörer nie so richtig, wo man sich gerade befindet und kann in den Soundlandschaften herumwandeln wie in einem Labyrinth; allerdings ohne verloren zu gehen. Zuweilen gelingen den Annuals dabei durchaus poppige Momente, ansonsten geht es aber um das Ausloten von Möglichkeiten und das Verschieben des Umschlages, wie der Ami sagt. Dass die Band dabei auf alles zurückgreift, was klangtechnisch gerade greifbar ist - vom Samba über Surfpop bis zu afrikanisch anmutenden Elementen -, liegt auf der Hand. Wer also Musik von intelligenten Stil-Schüttlern und Perspektiv-Biegern mag, wird bei den Annuals fündig werden.