Man würde es sich leicht machen, zu leicht, die drei Finnen in die Exotenschublade zu stecken. Bräuchte es nämlich eines Quervergleiches hierzulande, würde man sehr schnell beim Hamburger Label Ladomat fündig werden. Experimentell ist es allemal, fließend die Übergänge zwischen Rock, Dub, Disco und Funk im enganliegenden Elektrokleidchen. Der erste Track bereits könnte vor bekiffter Lebensfreude sprühen...aber wer schreibt letztlich vor, dass ebensolche mit warmen Umgebungstemperaturen einhergehen muss? Finnen, bereits eben vom Status der belächelten Nordeuropäer befreit, kennen nun einmal eher die kälteren Gefilde. Genauso klingt es halt auf "The Job" und nichts anderes hatte man nach den bisherigen EP- und Compilation-Veröffentlichungen auch erwartet. Stell dir einfach vor, Ilja "LichtanSpotaus" Richter hätte einst seine Disco '81 unter Helsinkis freiem Himmel gesendet, die beginnenden 80er Jahre seien sowieso eine nordische Erfindung gewesen und überhaupt: Hatte Funk nicht immer schon einen kleinen Bastard in den kargen Landschaften zwischen Steinen und kalten Gewässern aufwachsen lassen? Was zu hören bleibt? Notorische Tänzer und Kopfnicker wählen "Scorpius" oder "Sagittarius III", wem der Sinn nach Sphäre steht, lieber "Sinule (For You)", in dem Erinnerungen an längst vergessene Raumgleiter und interplanetare Loungeabende erwachen. Die OP:L Bastards besetzen einen, im besten Sinne, eigenartigen Platz in der Reihe der Elektroundergrounder dieser Welt. Ihren LiveShows geht ein, nicht minder abgefahrener, Ruf voraus, demnächst übrigens auch in unseren Breiten wieder zu erleben. Bis dahin muss und wird "The Job" reichen, dessen Cover übrigens in seinem Minimalismus bereits heute zu einem der gelungeneren des Jahres zählen darf.