Songs aus einem Genre musikalisch in ein anderes zu übertragen, hat ja gemeinhin zunächst mal den Ruch des Fragwürdigen: Warum macht man das? Was möchte man damit erreichen? Fällt den Protagonisten denn nichts Eigenes ein? Wenn das Ganze allerdings so entwaffnend charmant geschieht, wie in diesem Fall, dann treten solche Bedenken gleich in den Hintergrund. Chiva Legal und Glenn Mills aus Berlin haben unter dem Projektnamen Cultural Serial Killers eine Reihe harter Rocknummern von so unterschiedlichen Acts wie den Stones, Led Zeppelin, Alice Cooper, Green Day, Offspring und Motörhead genommen und in ein loungemäßiges Reggae-Pop-Environment transplantiert. Und das funktioniert erstaunlich gut - denn die Songs wurden bis auf die Melodien und Texte entkleidet und dann wieder - recht sparsam - neu aufgebaut. Chiva singt dabei betont lasziv, am Rande der Parodie und der geübte Produzent Glenn Mills packt das in angenehme Elektro-Grooves - eben oft im Reggae-Format - und verwendet Gitarren und Keyboards eher zur Vorgabe der Richtung bzw. Verzierung. Zwar hat man auch hier nach einigen Sekunden den Witz begriffen - da die CSK aber eben so charmant und gewinnend bei der Sache sind und sich immer wieder neue Details ausdenken, um den Zuhörer bei der Stange zu halten, wird die Sache - auch langfristig - nicht nervig.