Ben Harper und Joseph Arthur sind schon seit langer Zeit befreundet - kamen aber bislang noch nie dazu, zusammen zu arbeiten. Dabei sind sie schon öfter auf derselben Bühne gestanden und im Prinzip beide voll des Lobes über den jeweils anderen. "Ben hat nie Zeit", meinte Arthur mal bei einem Interview und Ben formulierte es so: "Joseph ist verrückt - der würde am liebsten jede Woche eine Scheibe rausbringen." Nun, nach einem gemeinsamen Auftritt im Januar rissen sich beide mal zusammen. Ben brachte noch die Zufallsbekanntschaft Dhani Harrison mit an Bord (den er beim Skaten kennenlernte) und zusammen mit Drummer-Legende Jim Keltner hob man das Projekt Fistful Of Mercy aus der Taufe. Aber Achung: Alle die sich jetzt auf eine Kumulation der Harper/Arthur-Ansätze gefreut haben mögen, sollten erst mal innehalten. Denn die Herren einigten sich auf eine vollkommen neue Vorgehensweise.

Heraus kam so etwas wie moderner Hippie-Folk mit leicht psychedelischem Unterton und vor allen Dingen einer Gesangskultur, wie sie bei Crosby, Stills, Nash und Young in voller Blüte stand. Das ist ein zuweilen geradezu unheimliches "Deja Vu". Aber nicht uninteressant, denn rein musikalisch tut sich da eine ganze Menge - zwischen Folk und Gospel und Blues. Hinzu kommen Harpers Virtuosität und Arthurs Pop-Gespür. Unter dem Strich ist das eine Überraschung aus einer Ecke, in der man so nicht danach gesucht hatte.