Manchmal erwartet man dann doch einfach zu viel. Denn wenn man weiß, dass bei Smoke Mohawk Leute mitmachen, die man durch Gluecifer (Danny Young), Turbonegro (Rolf Yngve Uggen) oder WE (Thomas Felberg) kennt, denkt man natürlich an Großes. Und nicht an lediglich guten Rock N Roll. Doch leider gibt es hier exakt diesen.

Die Nordlichter mit der großen Erfahrung haben sich zusammen getan, um die Musik von damals zu ehren. Um 60s Garage, Rock N Roll, Metal, Prog und mehr zu spielen und zu leben und so Bands wie The Who, Led Zeppelin, The Kinks und Van Halen zu würdigen. Und das machen sie auch recht ordentlich. Nicht originell, aber recht nah an den Originalen. Da gibt es die psychedlischen Riffs, leidenschaftliche Vocals und feine Melodien, souveräne Lieder und als Bonus ein Cover der Little Feat-Nummer "Ratfaced Dog". Oder um es anders zu sagen: Das Quartett unternimmt auf ihrem Debüt eine zwölf Songs umfassende Reise in die 60er, 70er und auch 80er Jahre, präsentiert sich ehrlich und leidenschaftlich und als gutes Team. Womit im Grunde also eigentlich alles da ist, Smoke Mohawk haben an alles gedacht. Nur die Aufregung haben sie vergessen. Denn bei aller Schönheit der Songs, bei all der Professionalität und Authentizität fehlt der kleine Zacken Eigenständigkeit. Die Besonderheit. Von Musikern, die schon so tolle, wichtige Sachen gemacht haben, und damit Geschichte geschrieben haben, darf man mehr erwarten. Muss man mehr erwarten. Nämlich dass sie eine starke Band sind, dass sie den Ton angeben, dass sie die Sache in die Hand nehmen. Und es sich nicht in die Hand geben lassen...