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The Get Up Kids - There Are Rules

Platte der Woche

KW 05/2011


The Get Up Kids - There Are Rules
Quality Hill/Soulfood
Format: CD

Lediglich ein Song der letztjährigen "Simple Science"-EP hat es auf das neue Album geschafft. Der Rest ist neuer Stoff. Und zwar zu großen Teilen wirklich neu. Made by The Get Up Kids. Aber anders. Mutig, schräg, verschreckend und schwierig. Aber: gut. Sehr sogar.

Manch erste Stimmen im Netz lesen sich vernichtend. Die Kollegen vom In Your Face reden zum Beispiel von einem "furchtbaren Release" und vergeben gerade mal drei von ihren zehn möglichen Lumpis. Die Plattentester meinen, dass das Album "kein Mensch braucht" und im Uncle Sally's ist unter anderem von einer "tragischen Selbstdemontage" die Rede. So viel dazu. Manch andere äußern sich positiver. Gaesteliste.de zum Beispiel. Weil dieses Album es verdient. Denn selbstverständlich schreckt man auf, wenn die Kids hier mit dem großen Piepen beginnen, wenn sich Beats und schräge Sounds in den Vordergrund drängeln und man manchmal nicht mehr so ganz sicher ist, ob hier wirklich The Get Up Kids hört. Doch ist das schlimm? Oder das genaue Gegenteil?

Natürlich wünschen sich viele die Fortsetzung von "Something To Write Home About" - doch die werden sie niemals bekommen. Weil Matt Pryor, James Dewees und ihre Jungs das einzig Richtige machen und sich eben NICHT wiederholen. Da laufen sie zwar Gefahr, dass ihnen mancher Fan wegläuft, aber ja und? Lieber gehen sie neue Wege und versuchen sich an elektronischen Spielereien und Experimenten. Nicht alles, aber vieles davon weiß zu gefallen. Weil eben auch in den 2011er-Lieder der alte Charme beibehalten wird. Der alte Indie-Gedanke lebt, die Lieder besitzen weiter die nötige Schnoddrigkeit und natürlich reichlich Melodien zum Verlieben. Nur wird das alles eben ab und zu mit einigen künstlichen Momenten unterstützt. Und was soll man sagen? "Automatic" oder "Rally 'Round The The Fool" brauchen sicher ein, zwei Durchgänge mehr, als Sachen wie das punkige "Tithe" oder das klassische "Regent's Court", wissen mit der Zeit aber fast ein wenig mehr zu gefallen. Weil sie anders sind. Mutig, schräg und verschreckend. Doch am Ende super.



-Mathias Frank-


Download: "Shatter Your Lungs"

 
 
 

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