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Gregg Allmann - Low Country Blues

Gregg Allmann - Low Country Blues
Rounder/Concord/Universal
Format: CD

Schon 'n Weilchen her: Das letzte Soloalbum ("Searching For Simplicity") ist von '97, das letzte selbst gekaufte stammt gar von '77... Was treibt diesen Mann 2011 auf Solopfaden an, der jüngerer Bruder vom '71 verstorbenen Slide- und Schnelllebe-Virtuosen Duane, zeitweiliger Ehemann von Cher (Bono) sowie Sänger und Organist der Allman Brothers war bzw. ist und gerade eine Leber-Transplantation überstanden hat? Der erste Hördurchgang lässt glauben, dass es so etwas wie die Entdeckung der Langsamkeit sein muss. Die entschleunigende Wiederentdeckung von Roots - persönlichen wie denen eines ganzen Genres. Dabei herausgekommen sind 53 Minuten erdiger Schönheit, bei denen man selbst ganz still, "langsam" und achtsam werden kann, aber keinesfalls muss.

Dass dies kein normales Album ist - und schon gar kein Southern Rock für Biker Festivals - wird eigentlich schon ab dem ersten Takt klar, in dem Dennis Crouchs sanft geslappter Kontrabass in eine Nummer von John Adam Estes hineinzupft, die mehr mit Country und Folk als mit Greggs Backkatalog zu tun hat. Dennoch passt seine unverwechselbare Stimme hier wie Woody zu Woodpecker. Nicht unbeteiligt an dem auf ruhige Art begeisternden Effekt von "Low County Blues" sind seine weiteren "Sidemen", falls diese Bezeichnung auf Koryphäen wie Mac Rebenack (= Dr. John, pno), Doyle Bramhall II (guit), Colin Linden (dobro) und vor allem Produzent T-Bone Burnett (guit) überhaupt angewendet werden kann. "Little By Little" zieht das Tempo mit einem Walking-Rhythmus etwas an. Skip James' "Devil Got My Woman" (auch als "I'd Rather Be The Devil" bekannt) könnte überhaupt nicht authentischer klingen und sogar Muddy Waters' "I Can't Be Satisfied" muss sich beispielsweise hinter der steinalten Stones-Version nicht verstecken. Eine berühmte Cover-Vorversion gibt es auch zum hier formidabel gegebenen "Blind Man", die von Traffic. Beeindruckend, wie der Organist Gregg hier Steve Winwoods Hammond-Parts durch von Darrell Leonhard arrangierte Bläsersätze ersetzt. Ohne, dass es in dieser Reihung von beeindruckenden musikalischen Statements besonders auffallen würde.

Das schöntraurige "Just Another Rider" ist vom Allman Brs.-Spannmann Warren Haynes mit komponiert und stellt somit so etwas wie eine Brücke zur Jetztzeit dar. Es spricht für Burnetts Produktion, dass auch hier nichts absticht oder ungebührlich kontrastiert. Eine Pracht von Album!

Im Juli spielt Gregg Allmann die Festivals in Bospop ("Low Country", Niederlande) und Burg Herzberg sowie einige Termine in Bonn, Nürnberg und Tuttlingen. Watch Out.



-Klaus Reckert-


Gregg talks about LCB
"Just Another Rider" (Rehearsal Session)

 
 
 

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