Ach, die Jungs von Rauschenberger wieder. Darf man die nun eigentlich mögen oder geht das doch nicht mehr, was sie hier machen? Denn das ist schon arg glatt und gebügelt, das ist poppig, wie es eigentlich niemals poppig sein darf, und im Großen und Ganzen einfach nicht zu greifen. Und trotzdem ertappt man sich hier und da beim Mitsummen.

Jupiter Jones haben gerade für "Still" einen Echo bekommen und wenn dieser Song auf "Alles fließt" wäre, würde er nicht wirklich auffallen. Aber Jupiter Jones können mehr als "Still", sie können auch Kanten basteln und um die Ecke spielen. Rauschenberger nicht. Jedenfalls nicht auf diesem Album. Sie singen zwar sympathisch "Hannover, nicht Hollywood" und drehen dazu auch ein witziges Video (Link siehe unten). Doch über die Länge von einem Dutzend Liedern geht einem das dann doch ein bisschen auf den Wecker. Denn es passiert zu wenig. Eigentlich gar nichts. "Jungs, seid mal aufregend", möchte man ihnen zurufen. "Oder wenigstens aufgeregt". Aber das sind sie bei aller Eingängigkeit nicht. Sie singen und spielen solide Pop-Lieder über die Liebe, den Kummer und die großen Gefühle. Einer wie Bosse schafft es, seiner Musik Charme zu geben, Charisma und Charakter. Rauschenberger irgendwie nicht. Mitsummen hin oder her, am Ende finden wir: Darf man mögen, muss man aber echt nicht.