1997 nimmt der damals 17jährige Connor Oberst aka Bright Eyes mit einer losen Formation aus Freunden und Bekannten eine Reihe von Homerecordings auf, die uns erst jetzt erreicht. "Letting Off The Happiness" betitelt, ist diese Scheibe ein ziemlich interessantes Dokument einer Zeit, als Lofi und Anti-Folk eigentlich schon überkommen waren und man sich verschiedentlich um deren Dekonstruktion zu bemühen begann. Vor allem aber auch ein Dokument jugendlicher Befindlichkeit zwischen aufbegehren, Selbstmitleid und dem Wunsch, anders als die meisten, eben cool zu sein.

Mit zittriger Stimme singt Connor von all den Dingen, die am Großwerden so schwierig aber auch schön sind, allerdings nicht ohne ein paar recht hübsche Metaphern und Beschreibungen mitzuliefern. Instrumentiert ist das alles relativ akustisch-gitarrenlastig und mit einigen Steelguitars, seltsamen Geräuschen und Samples angereichert. Am eigenständigsten klingt Oberst (wie auch auf dem zwar später aufgenommenen aber bereits bei uns erschienenen und an dieser Stelle auch besprochenen Album "Feevers And Mirrors") bei jenen Nummern, die sich durch eine fast etwas panisch anmutende Dichte und jede Menge wildes Getrommel auszeichnen.

"And there is a boy in the basement with a four-track machine, he's been strumming and screaming all night down there. The tape hiss will cover the words that he sings, but then they say it's better to bury your sadness in a graveyard or garden that waits for the spring to awake from it's sleep and burst into green", singt er im ziemlich gelungenen "The City Has Sex" über sich. Prädikat: Angst-driven.