Na dann kann man wohl mal von einem Comeback sprechen. Denn seit zehn Jahren hat Stevie Nicks kein Album mehr veröffentlicht. Bis heute. Bis jetzt. Sie ist wieder da, sie macht weiter und das macht sie am Ende ordentlich. Denn zum alten Eisen? Gehört sie nicht. Glück gehabt.

Zusammen mit Hilfe von Leuten wie Produzent Dave Stewart, Gitarrist Waddy Wachtel und Mike Campbell von Tom Pettys Heartbreakers spielt sich die ehemalige Fleetwood Maccerin durch 13 Tracks. Von Pop über Rock und Folk bis Country ist alles da. Doch leider auch inklusive reichlich Käse. Denn Nicks leistet sich hier öde Sachen, die wie eine müde, eine einfach lust- und einfallslose Mischung aus den Bangles und Melissa Etheridge klingen. Und die braucht dann wirklich keiner. Schwamm drüber? Nein! Denn da hätte mehr kommen können. Dass sie es noch kann, zeigt sie schließlich gleich um die Ecke. Mit Liedern, die einfach bocken. Die zeigen, was die inzwischen 62 Jahre alte Sängerin so drauf hat. "Wild Sargasso Sea" ist eine fast schon dreckige Rock N Roll-Nummer. Stevie macht auf Rrrriot, die Stimmung ist fies, es groovt und es ist ein Hit. Modern, aber nicht nachgespielt. "In Your Dream" ist ein eingängiger Poprocker für Leute mit Geschmack, "My Heart" und das Duett mit Dave Stewart ("Cheaper Than Free") sind so schön wie ergreifend. Intensiv und beeindruckend. Geht doch. Glück gehabt.