Der Titel des neuen Studioalbums der Feelies, das diese nach 19 Jahren Auszeit vorlegen, ist natürlich pure Ironie: Denn natürlich waren die Mitbegründer des modernen Gitarrenpops schon mal da, wo andere erst später hingelangten, als sie mit ihrem Debüt-Album "Crazy Rhythms" 1980 zumindest die Kritiker in Verzückung versetzten. Dass sich die Jungs um Glenn Mercer und Bill Million dabei musikalisch quasi bis heute treu blieben, zeigt, wie weit sie damals ihrer Zeit voraus waren. Das heißt: Das ist eigentlich falsch, denn die Feelies waren auch immer ziemlich zeitlos. Es gibt - heute wie damals - perfekt inszenierten Gitarren-Schrammelpop, bei denen die besagten "Crazy Rhythms" heutzutage allerdings eine Spur weniger verrückt sind, als weiland - vielleicht auch deshalb weil man sich zwischenzeitlich daran gewöhnt hat, dass man Rhythmen bei Gitarren-Bands auch anders gestalten kann als mit einem 4/4 Backbeat. Zum Glück klingt das neue Werk zudem keineswegs so, als hätten die Herren 19 Jahre daran herumgebastelt, sondern kommt einer vergleichbaren Spielfreude rüber, wie weiland - nur, dass die Feelies heutzutage noch bessere Songs schreiben können. In Zeiten, wo sich eh jeder Hinz und Kunz sich wiedervereinigt, sei dies natürlich auch den Feelies vergönnt.