Mit Anfang zwanzig hat man vieles noch vor sich, die Welt liegt einem zu Füßen und es liegt jugendlicher Tatendrang in der Luft. So auch bei Young The Giant aus Kalifornien, die mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum genau diese Stimmung einfangen und sie sowohl textlich als auch musikalisch zum Ausdruck bringen. Den Leichtsinn sucht man trotz allem vergebens und das ist auch gut so. Stattdessen präsentiert sich die Band bei ihrem ersten Studiowerk ungemein aufeinander abgestimmt und harmoniert, als ob sie die Hürde und die Herausforderung eines Debüts nicht zum ersten Mal zu bewältigen haben. Um die nötige Energie für die Aufnahmen ständig greifbar im Raum zu spüren, wurden die Songs live und komplett als Band eingespielt. Das kommt sowohl der Natur der jeweiligen Stücke als auch dem eingeschlagenen Pfad auf dem Indie-Rock Weg zugute, der dadurch von Spannung und dynamischen Feinheiten profitiert.

Dass Young The Giant darüber hinaus auch noch ein ausgesprochen gut funktionierendes Händchen für Melodien haben, das beweisen sie über die gesamte Distanz des Albums, auch wenn sich gegen Ende ein wenig Einförmigkeit einschleicht. Diese macht die zweite Hälfte der Platte zwar etwas weniger eindrucksvoll, offeriert aber immer noch eine durchaus annehmbare Palette an hübschen Melodien und einer spielerisch gelungenen Umsetzung. Der über allem schwebende, große Pluspunkt ist dabei der Gesang von Sameer Gadhia, da er sowohl die rauen als auch sanften Momente bestens unterstreicht. Songs wie "Apartment" oder "My Body" sind zudem gleich zu Beginn ein wegweisender Garant dafür, dass es die Band versteht ihre Songs schon in einem so frühen Stadium ausgereift erscheinen zu lassen. Chapeau!