Mit dem Älterwerden ist das so eine Sache. Vielleicht geht auf dem Weg dahin ein wenig die Spontaneität verloren, dafür wird man sich immer bewusster, was man vom Leben will und wie man es bekommt. Die Arctic Monkeys scheinen sich auf musikalischer Ebene jedenfalls an genau diesen Eckpunkten entlang zu hangeln, wenn man ihre bisherigen Werke eingängiger betrachtet. Auf "Suck It And See" manifestiert die Band einen Sound, der weitesgehend Mäßigung statt unbändiger Ausgelassenheit und einer brachialen Attitüde verspricht. Die neuen Songs stoßen die Tür zum Pop-Genre noch ein wenig weiter auf und offenbaren in vielerlei Hinsicht mehr Zurückhaltung.

Heute weiß die Band genau um ihre Stärken und setzt der einstigen Dringlichkeit und Dynamik ein höheres Maß an Besonnenheit entgegen, ohne die einstigen musikalischen Wurzeln jedoch völlig aus der Erde zu reißen. Vielmehr balanciert der Sound auf "Suck It And See" zwischen eingängigen Pop-Nummern ("Black Treacle", "Suck It And See") und dem schon auf "Humbug" zelebrierten Stoner-Rock ("Brick By Brick", "Don't Sit Down 'Cause I've Moved Your Chair", "Library Pictures"). "Suck It And See" zeugt davon, dass die Band sich ihre Energie-Reserven nun bewusster einteilt, sorgfältiger an ihrem Klang feilt und die erzeugte Ekstase nur noch an ausgewählten Stellen zum Ausdruck bringt. In jedem Fall scheint das Quartett aus Sheffield das rastlose Zusammenspiel beiseite gelegt und dem akribischen Arbeiten mehr und mehr den Vorrang gelassen zu haben. Suck it and see for yourself.