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Warren Haynes - Man In Motion

Warren Haynes - Man In Motion
Provogue/Mascot/Rough Trade
Format: CD

"Man In Motion" ist ein schönes, hörenswertes Album, dem man nur eines nicht vorwerfen sollte - dass es deutlich anders klingt, als alles, wofür Warren Haynes, seines Zeichens u.a. Gitarrist der Allman Brothers sowie der (Grateful) Dead und Frontmensch von Gov't Mule, sonst so steht. Denn genau das sollte es auch: Die Exkursion war schon konzeptionell (Blues,) Soul und RNB gewidmet, was sich zwangsläufig in der Instrumentenwahl - halbakustische Gibson ES-335, -345 und D'Angelico statt Gibson Les Paul - sowie natürlich im Songwriting bzw. in der Auswahl des einzigen Covers ("Every Day Is A Holiday" von William Bell) auswirkte. Und in der gesamten Attitüde.

Ohne Vorwarnung von The Mule kommend, könnte man also leicht von diesem Album enttäuscht sein. Denn auch das Solo-Spiel selbst - unabhängig von Gitarren-, Amp- und Verzerrer-Wahl - weicht ab. Doch je mehr man sich auf das völlig laid-back daherkommende Werk einlässt, um so mehr weicht die Enttäuschung zunehmender Bewunderung. Beispielsweise das Solo auf der durch Albert King inspirierten Nummer "River's Gonna Rise" scheint zunächst wenig von Haynes sonstiger umwerfender Fingerfertigkeit aufzuweisen, gewinnt aber um so mehr durch Intensität und puren Ausdruck. Anders gesagt: Er macht aus deutlich weniger Tönen letztlich doch mehr - Energiewende à la Warren Haynes! Bläsergetriebener Blues mit viel Soul-Einschlag dominiert "Sick Of My Shadow", das mehr nach N.O., Louisiana denn nach Macon, Georgia klingt. Endgültig ein Slow Blues ist dann "Your Wildest Dreams". Am ehesten für ein ruhiges Mule-Stück könnte man "On A Real Lonely Night" halten, wären da nicht die fetten Bläsersätze à la Blues Brothers oder Muppets Show Band. Auch die Atmosphäre des gelungenen Blues "A Friend To You" bedient sich stark bei der Bläser-Sektion sowie der Ian Ns Hammond-Orgel. Mi religiöser Innigkeit kommt "Save Me" über die Rampe, obwohl sich dieses 'Gebet' eindeutig an eine Frau richtet.

Auch die Aushilfskräfte bei diesem Album weichen nicht zufällig von Haynes' sonstigem und gewaltigen Netzwerk ab: George Porter (bss; Meters), Ivan Neville (voc, key), Ian McLagan (key; (Small) Faces, Rolling Stones u.v.m.), Ruthie Foster (backing voc), Ron Holloway (tenor sax; Susan Tedeschi, Derek Trucks Band, Allman Brs., Little Feat, Peter Frampton, Taj Mahal, Bruce Hornsby, Bernie Worrel u.a.).

"Der bewegte Mann" ist übrigens das zweite Solo-Album von Meister Haynes, der Vorläufer "Tales Of Ordinary Madness" liegt allerdings bereits 18 Jahre zurück. Überbrückend gab es jedoch hörenswertes Live-Solo-Material wie "Live At Bonnaroo".

Apropos Live: Warren Haynes ist zu zwei kostbaren Terminen bei uns zu Gast: Am 7.7.11 in der Kölner Live Music Hall und am 13.07.11 in der Hamburger Fabrik. Ein Esel, öhm, Maultier, wer sich da nicht blicken lässt!


-Klaus Reckert-


Warren Haynes, EPK for "Man In Motion"

 
 
 

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