In der Info zum neuen Megafaun-Album bringt der Autor den Wesenszustand des Trios aus Wisconsin auf den Punkt, wenn er von "genialer Brüchigkeit" spricht. Kein Wunder, denn Megafaun sind nicht wirklich Spaziergänger auf ausgetretenen Trampelpfaden. Beinahe unentschlossen lavieren Joe Westerlund und die Gebrüder Phillip und Bradley Cook zwischen den Genres umher und können sich nicht so recht zwischen 60s Retro-Westcoast-Charme, Prog und Americana entscheiden. Irgendwie ist das kein Wunder, denn der Ober-Wunderling Justin Vernon (Bon Iver) gehörte mal zur Band, spielt hier (neben Mark Paulson von den Bowerbirds, Frazey Ford von den Be Good Tanyas und Heather McIntire von Bellafea) auch mit. Und Elektronika gibt's obendrein. Dass die Jungs - zusammen mit Vernon, Sharon Van Etten und den Free-Jazzern Fight The Big Bull - zuletzt im Auftrag einer Universität von Gründervater Alan Lomax gesammelte Ur-Folksongs durch den Wolf drehten, macht Sinn. Megafaun denken eben nicht in geraden Linien, sondern ausufernden Parabeln. Wer so was mag, der wird sicherlich auch mit diesem neuen Werk glücklich werden.